energienetz GSG Mehr Kapazität für das Anergienetz
Bisher war die Ernst Sutter AG einzige Abwärmelieferantin für das Anergienetz zwischen Gossau und St.Gallen. Mit der Integration der DGS Druckguss Systeme AG kommt nun eine zweite wichtige Wärmequelle hinzu. Die DGS produziert Präzisionskomponenten aus Leichtmetall, die nach ihrer Herstellung gekühlt werden müssen. Dieser Kühlprozess verbraucht Energie und erzeugt gleichzeitig Abwärme, welche nun in das Anergienetz eingespeist wird. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation: Durch die Einspeisung spart die DGS erhebliche Mengen Strom und Wasser, die sonst zur Vernichtung ihrer Abwärme benötigt worden wären. Das Anergienetz kann mit der zusätzlichen Abwärme ihre Versorgungssicherheit erhöhen und hat gleichzeitig mehr Kapazität für den geplanten Ausbau zur Verfügung.
Der Ausbau des Anergienetzes im Westen der Stadt St.Gallen schreitet unterdessen weiter voran. Seit November 2023 versorgt die energienetz GSG AG die Liegenschaft der Lanker Immobilien AG an der Zürcher Strasse 499 und jene der Fehr Braunwalder AG an der Zürcher Strasse 501 mit nachhaltiger Wärme. Ende 2022 wurde auch die Shopping Arena, einschliesslich des Fussballstadions kybunpark und des Einrichtungshauses IKEA, ans Netz angeschlossen. Die Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen der Shopping Arena wurden zwischenzeitlich umgerüstet und im Mai 2024 in Betrieb gesetzt. Ab Spätsommer 2024 wird die Liegenschaft der Belcolor AG an der Zürcher Strasse 493 ebenfalls mit Wärme ab dem Anergienetz versorgt.
Durch den Anschluss an das Anergienetz können im beschriebenen Industriegebiet fossile Brennstoffe eingespart werden, die einer Menge von rund 780'000 Litern Erdöl pro Jahr entsprechen. Die CO2-Emissionenen reduzieren sich dadurch um über 2’000 Tonnen pro Jahr.
Langfristig könnte nicht nur die Industrie, sondern auch der Wohnsektor von der Wärme des Anergienetzes profitieren. Die Erschliessung des Wohngebiets Kreuzbühl ist in Planung, gestützt durch eine bereits abgeschlossene Machbarkeitsstudie. Derzeit werden die Finanzierungsdetails für das Bauprojekt geklärt, mit dem Ziel, ab 2026 die ersten Wohnhäuser mit Wärme zu versorgen.
Über die energienetz GSG AG
Im Oktober 2018 wurde die energienetz GSG AG gegründet. Wichtigste Aufgabe des Unternehmens ist der Bau, Betrieb und die Weiterentwicklung des Anergienetzes «wärmenetz GSG» im Gebiet zwischen Gaiserwald, Gossau-Ost und St.Gallen-West. Die Geschäftsführung wird durch die St.Galler Stadtwerke wahrgenommen. Die Betriebsführung der Anlagen obliegt der SAK.
Die Eigentümerstruktur der energienetz GSG AG setzt sich zusammen aus der Gemeinde Gaiserwald mit 5,2 % des Aktienkapitals sowie der Stadt St.Gallen und den St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerken AG, die jeweils 47,4 % halten.