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Stadt St.Gallen im europäischen Vergleich

Studie Stadt St.Gallen im europäischen Vergleich

Wo positioniert sich St.Gallen im Vergleich mit anderen europäischen Städten? Eine aktualisierte Studie zum Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort Stadt St.Gallen gibt Aufschluss.

Im Auftrag der Stadt St.Gallen hat die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen zum vierten Mal nach 2012, 2014 und 2016 eine Studie zum europäischen Städtevergleich erarbeitet. Diese vergleicht anhand zahlreicher Indikatoren die Situation und Entwicklung in der Stadt St.Gallen mit jenen in neun Schweizer Städten sowie in 17 ähnlich grossen europäischen Städten mit Zentrumsfunktion.

Wirtschaftsstandort St.Gallen

Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivität liegt in der Stadt St.Gallen nicht so ausgeprägt im Dienstleistungsbereich, wie dies in anderen Schweizer Städten, insbesondere in Genf, Lausanne und Zürich, der Fall ist. Fokussiert man nur auf die unternehmensbezogenen Dienstleistungen, dann rangiert St.Gallen im europäischen Vergleich im vorderen Mittelfeld. Eine ausgesprochen hohe Bedeutung kommt in St.Gallen den Informations- und Kommunikationstechnologien zu – nur in Zürich, Cambridge und Lausanne ist die Bedeutung dieser Branchen noch etwas höher. Der Tourismus hingegen hatte im Jahr 2016 in St.Gallen im Vergleich zu den anderen betrachteten Städten eine stark unterdurchschnittliche Bedeutung.

In kaum einer Vergleichsstadt werden Unternehmen und hochqualifizierte Arbeitnehmende weniger stark besteuert als in der Stadt St.Gallen. Gleichzeitig ist eine überdurchschnittlich gute Erreichbarkeit der europäischen Wirtschaftszentren gegeben.

Arbeitsstandort St.Gallen

Die Stadt St.Gallen weist im Schweizer Vergleich eine durchschnittliche Erwerbsbeteiligung auf, die aber abgesehen von Cambridge höher liegt als in allen ausserschweizerischen Vergleichsstädten. Sowohl im schweizerischen als auch im europäischen Vergleich weist St.Gallen eine niedrige Erwerbs- und Arbeitslosigkeit auf. In vielen anderen Städten ist die Erwerbslosenquote deutlich höher als in St.Gallen, in einigen europäischen Städten sogar um ein Mehrfaches. Der schweizerische Vergleich zeigt ausserdem, dass in St.Gallen einerseits Jugendliche, andererseits aber auch ältere Menschen eher selten von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die niedrige Arbeitslosigkeit in der Stadt St.Gallen ist wenig verhärtet, was in tiefen Anteilen an Langzeitarbeitslosen zum Ausdruck kommt. 

Wohnstandort St.Gallen

Zwischen Anfang 2012 und Anfang 2016 wuchs in St.Gallen wie in den meisten Vergleichsstädten die Bevölkerung, jedoch mit dem niedrigsten Wert der Schweizer Städte. Für die kommenden Jahre wird eine Zunahme der Bevölkerung erwartet, mit einer ähnlichen Wachstumsrate wie Lausanne, jedoch deutlich niedriger als in Zürich. In St.Gallen wohnen auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter sowohl weniger Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren als auch weniger Senioren über 64 Jahren als in den meisten europäischen Vergleichsstädten. Die Geburtenrate der St.Galler Frauen liegt im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld und ist zwischen 2007 und 2016 durchschnittlich angestiegen.

Relativ entspannt präsentiert sich die Situation auf dem St.Galler Wohnungsmarkt. Im Vergleich der zehn grössten Schweizer Städte gab es in St.Gallen während der letzten zehn Jahre eine moderate Zunahme des Wohnraumes. Ausserdem sind in St.Gallen überdurchschnittlich viele leerstehende Wohnungen verfügbar. Beides erleichtert Zuziehenden und in der Stadt Umziehenden die Wohnungssuche. Als sichere Stadt zeigt sich St.Gallen im schweizerischen Vergleich in Bezug auf Wohnungseinbrüche.

Die Studie steht im Internet auf www.statistik.stadt.sg.ch kostenlos zum Download bereit. Fragen zur Erstellung der Studie können an die Fachstelle für Statistik gerichtet werden (058 229 22 58).